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Ausflug in die Natur Natur- und Tiergedichte

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Alt 03.06.2013, 19:45   #1
Walther
Gelegenheitsdichter
 
Registriert seit: 09.11.2009
Ort: Im Wilden Süden
Beiträge: 3.210
Standard Die Stadt und du

Die Stadt und du


Du trittst auf den Balkon hinaus und siehst
Weit über deine Stadt. Du ahnst, im Zwielicht
Wird über dich entschieden. Was als Dünnschicht
Sich übers Denken legt, ist Angst. Du fliehst

Mit einem Falken auf den Turm. Im Wind
Spielst du das Kind, das du gewesen bist
Im Frühling. Fliehen ist nur schale List.
Wir werden doch bestraft, weil wir es sind,

Die all die Lügen leben, die enttäuschen,
Verdämmern in den selbst entfachten Räuschen.
Nun ist es Herbst. Der Wind bläst scharf und kälter.

Der Schal um deine Schultern will kaum schützen.
Die Frau mit kleinem Hund durchwatet Pfützen.
Die Stadt und du: Ihr werdet langsam älter.
__________________
Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt
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Geändert von Walther (03.06.2013 um 20:56 Uhr)
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Alt 03.06.2013, 21:02   #2
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.004
Standard

Hallo Walther,

ein schönes melancholisches Sonett.
Schön auch die zeilenübergreifenden Reime!

Der Inhalt macht nachdenklich und animiert zum Hinterfragen des eigenen Verhältnisses zu
seiner Stadt und zu seinem Leben.

Sehr gern gelesen!
Lieben Gruß,
Chavali
__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
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Alt 05.06.2013, 19:35   #3
Walther
Gelegenheitsdichter
 
Registriert seit: 09.11.2009
Ort: Im Wilden Süden
Beiträge: 3.210
Standard

lb chavali,

danke für deine freundliche beurteilung.

ich frage mich schon ein weilchen, ob
Zitat:
Ein Schal um deine Schultern will kaum schützen.
besser wäre als die gewählte variante. was meinst du?

lg w.
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Alt 07.06.2013, 10:49   #4
Erich Kykal
TENEBRAE
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard

Hi, Walther!

Wenn ich einwerfen darf: "Der Schal..." ist m.E. besser.

Da auch ich mich mitunter eines Stadtgedichtes befleißige, hat mir dein Sonett gut gefallen, vor allem die Conclusio ist sehr bündig und schließt das Bild würdig ab.

Was mir nicht gefällt, ist der Ausdruck "Dünnschicht" - klingt fast wie "Dünnschiss" und ist als Begriff auch nicht eben grad poetisch oder sprachlich gediegen! Diesen Satz würde ich ändern.

Gern gelesen!

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
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Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
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Alt 09.06.2013, 19:35   #5
Walther
Gelegenheitsdichter
 
Registriert seit: 09.11.2009
Ort: Im Wilden Süden
Beiträge: 3.210
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lb eky,

danke für deinen eintrag.

sowohl das wort "dünnschicht" als auch das wort "zwielicht" sind der fotographie entlehnt. was dich stört, ist, daß der endreim nicht rein ist. dem will ich nicht widersprechen, weil ich in diesem fall bewußt die form dem inhalt untergeordnet habe. ich muß (und will/werde) mit deiner kritischen anmerkung also leben.

lg w.
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