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Finstere Nacht Trauer und Düsteres

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Alt 08.09.2015, 12:05   #1
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard Was sind wir denn?

Wozu noch Welt, wozu sich noch bemühen,
wenn doch nur Kälte bleibt in fernen Blicken?
Wozu sich noch an andere verschicken,
wo Schweigen und Verachtung dir erglühen?

Wozu sich noch am anderen verwunden,
der selbst sich wohl zutiefst verwundet fühlte
und alles, was im kranken Herzen wühlte,
dir auflud, nur um selber zu gesunden?

Was sind wir denn als ewig missverstanden,
wenn uns ein unbedachtes Wort entgleitet,
und die Gefühle, die uns einstmals banden,

verkehren sich und werden uns zu Waffen.
So wird der Schmerz, den unser Tun bereitet,
zur Hölle, die wir selber uns erschaffen.
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

Geändert von Erich Kykal (08.09.2015 um 15:44 Uhr)
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Alt 08.09.2015, 12:32   #2
Thomas
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Registriert seit: 24.04.2011
Beiträge: 3.375
Standard

Lieber Erich,

leider gehört für sensible Menschen der Schmerz zum Leben dazu, aber auf der anderen Seite dafür auch Liebe und wahrhafte Freude (nicht nur Spaß). Ich für meinen Teil möchte nicht weltabgekehrt und -abklärt leben, lecke bisweilen tapfer meine Wunden und versuche ein neues Lied.

Hoffentlich geht es deiner Lunge bald wieder ganz gut.

Liebe Grüße
Thomas

Auch an deine Katzen, sie sollen sich gut um dich kümmern.
__________________
© Ralf Schauerhammer

Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller
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Alt 08.09.2015, 16:17   #3
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard

Hi, Thomas!

Der Lunge geht es wieder (einigermaßen) gut, die Rekonvaleszenz wird sich noch ein Weilchen hinziehen. Über die geschwollene Milz und den hohen Blutdruck mache ich mir später Gedanken...

Was das Seelische betrifft: Ich bin ganz deiner Meinung, auch wenn ich noch mitten auf dem Weg bin vom Wundenlecken zu einem neuen Lied...

Vielen Dank für deine Anteilnahme!

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
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Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
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Alt 08.09.2015, 20:06   #4
juli
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Beiträge: n/a
Standard Lieber eKy :)

Ich tippe mal, das sind Worte, nach einer Trennung von einem geliebten Menschen mit dem man zusammengelebt hat. Du beschreibst in deiner unnachahmlichen Art, den Zustand der Wortlosigkeit. Keiner traut sich etwas zu sagen, weil die Vergangenheit noch zu nah ist, die eigene Verletzlichkeit zu groß und das grämen über die Welt überwiegt....

Das fällt mir zu dieser Anklage ein. Ich sitze hier und nicke zustimmend, weil mir das Traurige so richtig gefällt.

Sehr gerne gelesen sy

Erhole dich gut, und genieße das Schnurren deiner Kater
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Alt 08.09.2015, 23:09   #5
Erich Kykal
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Hi, Sy!

Du liegst ein wenig daneben, aber es wäre durchaus auch so deutbar!

Die Person, die gemeint ist, wird es verstehen, wenn sie es liest. Es handelt sich dabei allerdings nicht um dieselbe Person wie in "Gekappte Fäden", sondern um eine andere, die sich mir gegenüber seit meinem Besuch ganz und gar in Schweigen hüllt - warum auch immer.

Ich habe zwar so meine Vermutung, woran es liegen könnte, aber ich kann nicht sicher sein. So oder so aber keine Art, mit einem (behaupteten) "Freund" umzugehen, ihn einfach so in der Luft hängen zu lassen.

So habe ich diesen Sommer gleich zwei Menschen verloren, die mir lieb waren, die ich an mich herangelassen hatte, weil ich sie gern hatte und ihnen vertraute. Das - und vor allem die Art des Verlustes - hat mich sehr verletzt und in sozialen Dingen verunsichert - und sicher war ich als lang isoliertes Einzelkind in diesen Dingen persönlichen Umgangs ja ohnehin nie!

Das sieht nun freilich so aus, als würde ich bei persönlichem Kontakt alle vergraulen, die es mit mir versuchen wollen - aber derlei passiert mir sonst nicht, und schon gar nicht zweimal hintereinander!

In Zukunft werde ich mich wieder auf den Foren"verkehr" beschränken und den direkten sozialen Kontakt nach Möglichkeit minimieren. Ist wohl besser für mich - und für die andern!

LG, eKy
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Geändert von Erich Kykal (08.09.2015 um 23:18 Uhr)
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Alt 10.09.2015, 20:11   #6
Agneta
Gast
 
Beiträge: n/a
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ein sehr nachdenkliches Sonett, das mir sehr gefällt, lieber Erich.
Verwundungen , wir tragen sie, wir geben sie. das ist das Leben.

Manchmal könnte man daran verzweifeln, dann wiederum denkt man- es gibt auch Versöhnung, Trost und echte Gefühle.
Vielfältig auslegbar, dein Werk. Gerne gelesen von Agneta
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Alt 10.09.2015, 23:44   #7
Erich Kykal
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Beiträge: 8.570
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Hi, Agneta!

Vielen Dank für das positive Echo!

LG, eKy
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Alt 12.09.2015, 22:50   #8
Dana
Slawische Seele
 
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Lieber eKy,

wie in "Gekappte Fäden" - es geht unter die Haut. Ich weiß aus Kommentaren und Antworten, dass es nicht dieselbe "Geschichte" ist - aber eine, die immer wieder ge- und erlebt wird.

Mir gefällt und imponiert das gefühlstiefe Sonett sehr, zumal du berücksichtigt, dass:

Zitat:
Zitat von Erich Kykal
Wozu sich noch am anderen verwunden,
der selbst sich wohl zutiefst verwundet fühlte
und alles, was im kranken Herzen wühlte,
dir auflud, nur um selber zu gesunden
und dennoch, verkehrt sich alles, wird "zu Waffen" in einer Hölle, die wir uns selbst bereiten - als würden wir vor dem Nachdenken agieren. Täten wir es nicht, müssten wir noch länger an der Verwundung leiden. Ein ewiger Kreis, der sich bewegt, der Bewegung wegen. Das Leid erfährt Linderung nur durch die Zeit.

Ich hätte nicht so "geschlaumeiert", wenn ich es nicht kennen würde.

Liebe Grüße
Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 13.09.2015, 03:01   #9
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi, Dana!

Du siehst es ganz richtig so! Vielen Dank für die klare Analyse.

Wenn es nicht von Leuten käme, die es geschafft hatten, dass man sie gern hat und wertschätzt, täte es nicht so weh ...

LG, eKy
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Alt 21.09.2015, 18:57   #10
Falderwald
Lyrische Emotion
 
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Beiträge: 9.912
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Servus Erich,

du meine Güte, das klingt aber nach einer bitteren Abrechnung des Protagonisten mit der Welt und sich selbst.

Ich vermute, dass jener eine herbe Enttäuschung erfahren hat, wahrscheinlich nicht zum ersten Male.
Die Emotionen wechseln von Unverständnis über Verärgerung und Verwunderung bis hin zur Resignation.

Auch diesen Text kann ich gut nachvollziehen, denn er ist auf ähnliche Situationen durchaus anwendbar.

Zum guten Schluss möchte ich aber noch anmerken, dass man eigentlich niemals resigniert aufgeben sollte, denn es geht definitiv auch anders.

In diesem Sinne konnte mich das Sonett auch überzeugen.


Gern gelesen und kommentiert...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald


__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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