Klischee

[Falderwald]

Klischee


Jeden Tag will ich aufs Neue
spüren, dass du bei mir bist,
schenke mir die Herzenstreue,
die ein Mann dir nie vergisst.

Sei an meinen Lebenstagen
Mittelpunkt in diesem Traum,
und bei allen Wetterlagen
schreiten wir durch Zeit und Raum.

Wo die Träume Wahrheit werden,
öffnet sich das Himmelstor,
niemals standen zwei auf Erden
nahe, so wie wir, davor.

Wirst du dieses Tor durchschreiten
Hand in Hand mit diesem Mann,
enden alle Einsamkeiten
in des Bundes Zauberbann.

Solltest du dich jemals fragen,
was bedeutet dies für mich,
könnt ich ein Klischee nur sagen
und das heißt: Ich liebe Dich!


Falderwald
. .. .

[Erich Kykal]

Hi, Faldi!

Einfach, schnörkellos, aber sprachlich stringent und klar - eine Liebeserklärung ohne Schwulst, Gefühlsüberfrachtung - und, wenn so gesagt, auch ohne Klischee!
Hier muss man nichts mehr erobern - eine abgeklärte, aber immer wieder ERklärte Liebe ohne Wenn und Aber: So prägnant wie die knappen Zeilen des Gedichtes, aufrichtig, ehrlich, sich selbst und dieser Liebe treu.

Schön das!

Sehr gern gelesen!

LG, eKy

authentisch und glaubhaft,lieber Falder.
LG von Agneta

Hallo Faldi,

Mein Vorredner haben es schon gesagt. Schnörkelos
Die Worte sind direkt, und es geht um eine Liebe, die sich ihrer Sicherheit weiß. Das Klischee, ist hier nicht kitschig, es ist ernst gemeint.

Mir gefällt auch die Schlichtheit, der Kreuzreim. Ein Falderwaldgedicht das Gefühle zeigt.

Sehr gerne gelesen sy

[Chavali]

Moin Faldi,

ganz klar: Ein schönes Liebesgedicht. Klar, wahr und geradlinig.

Was ich allerdings gar nicht verstehen kann: Warum titelst du es Klischee?
Weil das Worte sind, die in diesem Zusammenhang schon tausendfach benutzt wurden?

Das sagt Wikipedia:

Ein Klischee, von französisch cliché, dt. Abklatsch, ist eine ehemals innovative Vorstellung, Redensart, Kunstwerk oder Stilmittel, die mittlerweile veraltet, abgenutzt oder überbeansprucht erscheint. Das Klischee existiert als etwas geistig bzw. sprachlich Schablonenhaftes.

Das mag vielleicht für manche Teile der Wortwahl zutreffen, aber es kommt immer darauf an, wer solchen Text
für wen schreibt und warum

Mir gefällt es jedenfalls und ich bin sicher, die, für die es bestimmt ist, ist darüber sehr glücklich


Lieben Gruß,
Chavali

(dein Text inspirierte mich, auch mal wieder etwas für die Liebesträume-Rubrik zu schreiben )

[Falderwald]

Hallo zusammen,

es tut mir leid, dass ich hier so spät antworte, aber ich hatte in den letzten Tagen einen Haufen Arbeit zu erledigen und das wollte ich erst mal hinter mich bringen.


Servus Erich,

ja, das sind sogenannte Suleikastrophen und damit verbunden ist ein vierhebiger Trochäus mit wechselnd weiblichen und männlichen Kadenzen.
Das Metrum geht ziemlich ab und am Ende der zweiten Zeile sollte eine möglichst deutliche Zäsur stehen, da diese mit einer Hebung endet und die dritte Zeile mit einer weiteren Betonung beginnt.

Ich war hier auch äußerst bemüht um eine elegante Sprachführung und so, wie ich deinen Kommentar verstanden habe, scheint das ja auch ganz passabel geworden zu sein.

Vielen Dank für deine Gedanken und das Lob...


Hi Agneta,

ich freue mich, dass der Text so gut bei dir angekommen ist.

Vielen Dank für deine Rückmeldung...


Moin syranie,

deine Interpretation geht vollkommen in Ordnung, der Protagonist meint dies sehr ernst.

Zum Kreuzreim habe ich weiter oben schon etwas geschrieben. Der ist ja zwingend in diesem Schema.
Wenn schon Gefühle, dann gerade heraus.

Ich bedanke mich für deinen Kommi...


H Chavi,

ja, der Text geht geradeaus und macht seine Ansage.

Deine Frage, warum ich ihn mit "Klischee" betitelt habe, ist berechtigt.

Mein Protagonist hat die Erfahrung gemacht, dass der Satz "ich liebe dich" im Alltag oftmals zu einer inflationären Phrase verkommen ist, mehr noch zu einer abgedroschenen Redewendung, weil es von ihm erwartet wurde, dies immer und immer wieder zu bezeugen und auszusprechen.
Sparsamer damit umzugehen und es auch nur nur dann zu sagen, wenn er das auch will und ihm wirklich danach ist, hält er für ehrlicher und tiefer.
Sicherlich sollte man das seinem Partner immer wieder einmal sagen, aber dann ist es auch um so schöner und aufrichtiger gemeint.
Findet jedenfalls mein Protagonist.

Schön, dass ich das mal erklären durfte.

Da ja hier schon drei weibliche Wesen ihr Lob bekundet haben, gehe ich mal davon aus, dass die, für die es bestimmt ist, das auch ganz bestimmt richtig verstehen wird.

Vielen Dank für deine Gedanken und das Nachfragen...



Ich bedanke mich für eure Kommentare...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald

[Dana]

Lieber Faldi,

Du hast ein "Klischee" direkt verwandelt, zauberhaft verwandelt.
Man sollte Dein schönes Gedicht als "Beipackzettel" immer dabei haben, um so einer evtl. Floskel wieder eine Basis zu geben.

Liebe Grüße
Dana

[Falderwald]

Liebe Dana,

ich weiß jetzt nicht so ganz genau, wie ich das verstehen soll, wenn du schreibst, ich habe das Klischee direkt und zauberhaft verwandelt.
Soll dies bedeuten, ich habe einen Freistoß ins gegenüberliegende Tor verwandelt oder ins eigene?

Denn auf einem solchen Beipackzettel sind ja auch stets die Risiken und Nebenwirkungen aufgelistet.
Und in der Werbung heißt es doch immer: Zu Risiken und Nebenwirkungen schlagen sie Ihren Geist oder Ihren Dichter.

Aber im Zweifelsfalle verbeuge ich mich stoisch andachtsvoll und nehme als Gentleman die Last gerne auf mich.
Es lohnt sich auch nicht, darum zu streiten, denn eines ist absolute Gewissheit: Frauen haben immer recht!
Und weil das so ist, haben Männer eben niemals recht, egal, was sie auch sagen (s.o.).

Ist doch logisch, oder?

Ich meine, bevor wir uns hier noch in Floskeln verlieren?


Auf jeden Fall bedanke ich mich ganz herzlich für den Einblick ins Klischee und deine Gedanken...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald