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#1 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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O Liebe, wo du fehlst im Gange
der Stunden einer tiefen Not, glüht heimlich deine zarte Wange an klammen Herzen, welche bange dem Ende wehren, das dir droht. O Liebe, wo du innig waltest, enthebst du uns sogar dem Tod! Die Tage, die du wohlgestaltest, die Stimme, der du nie erkaltest, sind einem Darbenden wie Brot. O Liebe, wo du selig schmachtest, entringst du uns der kalten Zeit! Den Sehnenden, die du bewachtest, den Glühenden, die du umnachtest, bist du der Atem, der befreit. O Liebe, wo man deiner achtet, verstummen Weh und alles Leid. Es liegt gebändigt und entmachtet, und alles Schöne siegt und trachtet uns gut zu sein in Ewigkeit.
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
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#2 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 17.11.2015
Ort: Oberpfalz
Beiträge: 539
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Hi eKy,
wow, das finde ich richtig stark! Die Strophen 1 und 3 sind besonders klasse, in meinen Augen ![]() Sehr gern gelesen! Gruß, Laie |
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#3 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi Laie!
Ausgehend von S3, die ich in leicht abgewandelter Form als Antwortfünfzeiler in einem Kommentar auf einen anderen Fünfzeiler postete (nicht in diesem Forum), schrieb und stellte ich das Ganze leicht um und erweiterte es, bis dieses Gedicht entstanden war. Es ist in einem sehr - wie nennt man das? - feierlich erhabenen, fast altertümlich wirkenden Stil geschrieben, der fast schon kitschig klingt (für manche mag die Grenze bereits überschritten sein... ![]() Vielen Dank für dein lebhaftes Lob! ![]() LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
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#4 |
Gesperrt
Registriert seit: 20.11.2016
Ort: Hilden, NRW
Beiträge: 531
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Hallo Eky,
so deutlich wie Du wollte ich es gar nicht sagen: " Derart formell hingedrechselt" - ja, so wirkt es und Dein Spielen mit Worten hat gar seltsame Redewendung entstehen lassen, wobei der Vers "den Glühenden, die du umnachtest" immerhin aufzeigt, dass mindestens Verliebtsein zu temporärer Umnachtung beitragen kann. Ich habe selten ein so gestelztes Gedicht von Dir gelesen. Gruß, Felix |
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#5 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi Felix!
Dessen bin ich mir bewusst. Ich neige ohnedies dazu, die Sprachakrobatik über den Inhalt zu stellen, die Flüssigkeit über die Aussage, den Rhythmus über das Gefühl. Manchmal kumuliert all dies zur gleichen Zeit, und dann kommt sowas bei raus ... ![]() ![]() Aber keine Sorge, meine nächsten Werke werden wieder "ganz normal" altmodisch und verschwurbelt sein! ![]() ![]() LG, eKy
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#6 |
Gesperrt
Registriert seit: 20.11.2016
Ort: Hilden, NRW
Beiträge: 531
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Hallo Eky,
Deine Reaktion zeugt von Gelassenheit. Das freut mich. Gruß, Festival |
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#7 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi Felix!
Manchen Motor habe ich angelassen, manchmal hab ich mich auf etwas eingelassen, manchmal bin ich ausgelassen, zuweilen fühle ich mich alleingelassen, selten habe ich von etwas abgelassen, und zu vieles habe ich vielleicht zugelassen - aber irgendwie gelassen bin ich eben fast immer! ![]() ![]() LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
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